9.02.2022

Newsletter Januar 2022

Das Modell der Familiären Subsysteme von Salvador Minuchin steht bei unserer Weiterbildung Systemische Beratung/ Familientherapie schon früh auf dem Programm. Es zeigt sehr anschaulich die vier Ebenen, in denen sich die Mitglieder einer Familie bewegen, jeweils abhängig davon, in welcher Rolle sie gerade agieren.

 

INDIVIDUAL-EBENE

PAAR-EBENE

ELTERN-EBENE

KINDER-EBENE

Auf jeder dieser Ebenen erleben die Menschen ganz spezifische Bedürfnisse und Gefühle, es gelten eigene Regeln und die entsprechenden Grenzen wollen unterschiedlich intensiv gewahrt werden. Zudem bedingen sich die Ebenen und die damit verbundenen Rollen gegenseitig. Auftretende Schwierigkeiten im Miteinander und Herausforderungen im Familienalltag lassen sich treffsicher innerhalb des Modells lokalisieren.

 

Als gute Systemische Wegbegleiter:innen helfen wir unseren Klient:innen, sich auf und zwischen den Ebenen innerhalb ihres Familiensystems zu orientieren und nachhaltig  zu reflektieren. Je nachdem, ob wir beispielsweise gerade als Vater, Kegelfreund oder Liebhaber agieren, gestalten wir unseren Kontakt unterschiedlich.

 

Neben unseren mehrjährigen DGSF-zertifizierten Weiterbildungen Systemische Beratung/Familientherapie, Systemisches Arbeiten mit Kindern und/oder Jugendlichen und Systemisches Coaching (die in regelmäßigen Zyklen ein bis zweimal pro Jahr starten) bieten wir mit unseren Zusatz- und Gast-Workshops umfangreiche Gelegenheiten, die eigene professionelle Kompetenz nochmals schwerpunktmäßig zu vertiefen oder aufzufrischen.

 

Fortbildungen für die Arbeit auf der Individual-Ebene

Im Familienkontext ist es wichtig, dass beide Partner:innen ihre jeweilige Rolle als eigenständige Person erhalten. Es braucht miteinander abgestimmten Freiraum, um individuelle Interessen, Wünsche und Vorlieben (z.B. im Rahmen von geschlechterspezifischen Freundschaften oder individuellen Hobbies) pflegen zu können. Auch die tiefe Auseinandersetzung mit den Belastungen, die den eigenen Lebensweg vor und während der Partnerschaft geprägt haben, gehört auf die Individual-Ebene.

 

In der Fortbildung DAS TRAUMA – Möglichkeiten und Grenzen in der Systemischen Arbeit bekommst Du ein Verständnis für die neurobiologischen Aspekte bei Trauma. Du lernst, wie Du die Symptome von Traumafolgestörungen erkennst und Deine Klient:innen darin unterstützt, ihr eigenes Verhalten besser zu verstehen. Neben traumatherapeutischen Behandlungskonzepten liegt der Schwerpunkt auf stabilisierenden und ressourcenaktivierenden Interventionen.

20.05. – 21.05.2022 sowie 01.07. – 02.07.2022 mit Marlene Bierer-Fischer in München

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Vier intensive Tage FAMILIENREKONSTRUKTION im kleinsten Kreis mit Dr. Andrea Hirmer: Familienrekonstruktion ist wie kaum eine andere therapeutische Methode in der Lage, die Komplexität der eigenen familiären Geschichte nacherlebbar abzubilden. Generationsübergreifend werden für jede/n Teilnehmer:in die familiären, gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Einflüsse der Vergangenheit für das aktuelle und zukünftige Leben in Beziehungsskulpturen dargestellt und damit gearbeitet.

31.05. – 03.06.2022 mit Dr. Andrea Hirmer in Eggenfelden –WARTELISTE!

 

Fortbildungen für die Arbeit auf der Paar-Ebene

Hier geht es um die exklusiven Belange eines Paares, d.h. um ihre Rollen als Partner:innen. Das Augenmerk liegt bei der Bedeutsamkeit von  Zweisamkeit, Austausch, Sexualität und Intimität, die beide Partner:innen als befriedigend erleben.

 

Mit der viertägigen Methodenvertiefung DAS PAAR kannst Du Dein therapeutisches Repertoire erweitern und bekommst wertvolle Impulse für die Begleitung von Paaren. Unsere Experten vermitteln erprobte und wirkungsvolle Methoden aus ihrem Praxis-Alltag. Der Gedankenaustausch im Plenum und das Üben in Kleingruppen verstärken und intensivieren den Effekt der Weiterentwicklung. 

11.02. – 12.02.2022 sowie 25.03. – 26.03.2022 mit Marlene Bierer-Fischer, Birgit Salewski und Michael Stanislawski in München

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SEXUALTHERAPE ist ein essentieller Themenkomplex auf der Paarebene. Wir spannen den Bogen von der aktuell gelebten Sexualität im Paarsystem über den Umgang mit Affären, Lustlosigkeit, Sexueller Gewalt bis hin zu Funktionsstörungen und sexuellen Abweichungen.

Du lernst, mit Klient:innen darüber zu sprechen, ob und welche Grundbedürfnisse bei beiden Partnern frustriert werden oder noch unentfaltet sind und wie dies die Sexualfunktionen als körpersprachliche Realisierung von Beziehung in Mitleidenschaft zieht. Selbstverständlich profitierst Du vom lebendigen fachlichen Austausch in der Weiterbildungsgruppe und mit den Trainern und verfestigst das Methodenwissen während der Übungssettings.

Start der 8tägigen Fortbildung: 08.07. – 09.07.2022 mit Marlene Bierer-Fischer und Michael Stanislawski in München

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Fortbildungen für die Arbeit auf der Eltern-Ebene

Durch die Geburt des ersten Kindes erweitert das Paar ihr Zweier-System um ein weiteres Mitglied und es entstehen die Rollen als Mutter bzw. Vater. Die Gesamtkomplexität im System steigt um ein Vielfaches und neue Herausforderungen sind zu meistern. Es empfiehlt sich eine klare Abgrenzung der Eltern-Ebene zur den Paar- und Individual-Ebenen, so dass neben dem Mutter- und Vatersein auch die Bedürfnisse nach Partnerschaft und Sexualität nicht in Vergessenheit geraten und auch für individuellen Spielraum noch Platz bleibt.

 

Im Elterncoaching steht die Frage im Fokus, wie wir als Fachkräfte frustrierten und hilfesuchende Eltern unterstützen können, so dass sie ihre elterlichen Kompetenzen weiter ausbauen und als nachhaltig verfügbar erleben. Du erhältst einen umfangreich gefüllten Methodenkoffer, um für die anspruchsvolle und herausfordernde Arbeit mit Eltern professionell aufgestellt zu sein.

18.02. – 19.03.2022 sowie 29.04. – 30.04.2022 mit Nicole Karrer in München

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Fortbildungen für die Arbeit auf der Kinder-Ebene

Auf dieser Ebene ist der Platz für die Rolle als Sohn bzw. Tochter innerhalb der Familie. Für Kinder ist die Bewahrung der Rollensicherheit ein wichtiger Aspekt. Wenn Kinder auf anderen Ebenen „heraufgeholt“ werden und dort – quasi als Partner- oder Elternersatz – agieren, kann das für alle Beteiligten zur Belastung werden.

 

Beim Gastworkshop Am längsten verbunden – Geschwister als Herausforderung lenkt die Referentin Dr. Iné Brock die Aufmerksamkeit auf die insbesondere auf die Betrachtung von Geschwisterdynamik und spezifischen Geschwisterkonstellationen in jedem Alter, um Störungsbilder zu verstehen und Lösungen zu konstruieren. Gerade wenn herausfordernde Konstellationen vorliegen, wie z.B. Geschwister als Zwillinge, Geschwister mit besonderen Bedürfnissen oder es Grenzverletzungen unter Geschwistern gibt bzw. gab.

12.05. – 15.05.2022 mit Dr. Inés Brock in München

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Gastworkshop Teilearbeit mit Tierfiguren bei Bindungsstörungen mit Alfons Aichinger: Im fachlichen Setting haben wir es oft mit unsicher und desorganisiert gebundenen Kindern zu tun. Sie erzwingen übermäßige Nähe und Aufmerksamkeit, geben sie sich abweisend oder sich verhalten sich provokativ und aggressiv. So lösen entsprechende Reaktionen bei den Erwachsenen (Machtkampf, Abwendung) aus, die die Situation verschlimmern.

Pädagogische Fachkräfte, Berater:innen oder Therapeut:innen haben es schwer, sich diesem Sog zu entziehen, nicht komplementär zur Bindungsstrategie des Kindes zu reagieren und damit zu wiederholen, was das Kind an Bindungserfahrungen bisher gemacht hat. Wie es gelingen kann, erläutert uns Alfons Aichinger auf seine unverwechselbare Art  und Technik.

28.10. – 19.10.2022 mit Alfons Aichinger in München

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