Weiterbildungen Beratung und Therapie

Weiterbildung Systemische Beratung und Familientherapie

In der Weiterbildung Systemische Beratung und Familientherapie wird auf dem Fundament der Systemischen Beratung das für die systemisch therapeutische Arbeit nötige Methodenrepertoire ergänzt, um Menschen bei tiefliegenden Themen begleiten zu können. Die umgebenden Systeme werden noch stärker einbezogen, daher ist hier ein sehr hohes Maß an Selbstbeobachtung nötig. Ziel ist es, Blockaden in der Entwicklungsdynamik aufzulösen und wachstumsfördernde Perspektiven für ein befriedigenderes Leben und Zusammenleben zu entwickeln. Für eine umfassende systemisch therapeutische Begleitung von Menschen empfehlen wir dieses dreijährige Programm.

Während der neun Seminare werden praxisrelevante Theorien und Methoden im Rahmen von Demonstrationen im Plenum und eigenständigen professionellen Settings veranschaulicht, geübt und vertieft. Besonderen Wert legen wir auf die Selbstreflektion und die Herausarbeitung der individuellen professionellen Rolle unserer Teilnehmenden.

Inhalte

  • Welche Entwicklungsphasen gibt es in Beziehungen?
  • Wie bedingen sich Abhängigkeiten zwischen Menschen?
  • Was passiert, wenn Frauen und Männer mit ihren Rollenerwartungen nicht zurechtkommen?
  • Was fördert oder hemmt die Entwicklung von Kindern?
  • Was sind systemische Grundhaltungen und warum wirken systemische Methoden?
  • ƒWie entwickle ich eine wertschätzende beraterische Haltung gegenüber unterschiedlichen Lebensmodellen?
  • Einführung in Theorie und Konzepte systemischer Beratung und Therapie.

Ziele

  • ƒSie beginnen, menschliches Verhalten auf der Grundlage von Beziehungen und Prozessen zu beschreiben.
  • Sie erkennen Beziehungsdynamiken und deren Auswirkungen in unterschiedlichen Klientensystemen.
  • Sie werden sich Ihrer unterschiedlichen Rollen in den eigenen Bezugssystemen bewusster.
  • Sie erfahren erste theoretische Grundlagen systemischer Beratung und beginnen, systemische Methoden effektiv anzuwenden.
  • Sie entwickeln eine systemisch-beraterische Haltung gegenüber unterschiedlichen Lebensmodellen.

Methoden

  • ƒBeraterisches Erstgespräch
  • Grundzüge systemischer Fragetechniken
  • Mitgehen und Führen
  • Spiegeln
  • Psychodrama
  • Skulpturarbeit
  • Satir-Kategorien

Inhalte

  • ƒWie kann ein tragfähiger Kontakt zu den Klient:innen aufgebaut werden?
  • Wie können Ressourcen im Beratungsprozess entdeckt und genutzt werden?
  • Wie können Klient:innen auf eigene Prozesse aufmerksam gemacht werden?
  • Wie werden Klient:innen vom Problem- um Lösungsverhalten begleitet?
  • Wie werden Interventionsstrategien für geeichte Kommunikation entwickelt?
  • Wie können Widerstände als Schutz verstanden und für Veränderungen nutzbar gemacht werden?

Ziele

  • ƒSie sensibilisieren Ihre Wahrnehmung für verbale und nonverbale Kommunikation.
  • Sie lernen die Wirkung unterschiedlicher Wahrnehmungssysteme kennen.
  • Sie entwickeln eine wertschätzende und ressourcenorientierte Grundhaltung.
  • Sie beginnen, Veränderungsprozesse mit systemischen Methoden zu gestalten.
  • Sie üben sich darin, dysfunktionale Kommunikations- und Interaktionsmuster zu erkennen und zu verändern.
  • Sie verstehen Widerstände als Schutz und können sie für Veränderungen nutzbar machen.

Methoden

  • ƒAuftragsklärung
  • Zielarbeit
  • Systemische Fragetechniken
  • Refraiming
  • Doppeln
  • Timeline
  • Triangulationsarbeit
  • Wahrnehmungspositionen

Inhalte

  • ƒWelchen Einfluss hat der Ursprungskontrakt auf die Entwicklung von Beziehungen?
  • Wie können Menschen darin unterstützt werden, Nähe und Distanz in der Partnerschaft zu leben?
  • Wie wirken Projektionen aus der Herkunftsfamilie?
  • Wie können Paare (neue) Gemeinsamkeiten finden und als natürliche Ressource für Herausforderungen im Alltag nutzen?
  • Wie können Paare nach tiefen Verletzungen begleitet werden?
  • Welche Formen der systemischen Gesprächsführung in der Paarbeziehung gibt es?

Ziele

  • ƒSie verstehen die Dynamik und Entwicklung dyadischer Beziehungen systemisch.
  • Sie lernen, wie Frauen und Männer ihre Geschlechterrollen kraftvoll leben können.
  • Sie üben sich darin, die Loyalitäten in Partnerschaften zu fördern und zu schützen.
  • Sie erfahren, wie Paare durch die Wiederentdeckung der Ressourcen ihren Beziehungen neuen Sinn geben können.
  • Sie lernen, systemische Methoden in Mehrpersonensettings anzuwenden.

Methoden

  • ƒArbeit mit Grundthemen der Beziehung
  • Paardynamik
  • Sprachen der Liebe
  • Paarkontrakt
  • Projektionsarbeit
  • Streitkultur
  • Paarpflege
  • Ressourcen der Partnerschaft
  • Intimität und Sexualität

Inhalte

  • ƒƒWie verändert sich die Paarbeziehung durch Elternschaft?
  • Wie können unterschiedliche Erwartungen an Elternschaft begleitet werden?
  • Welche Auswirkungen kann ein unerfüllter Kinderwunsch für Paare haben?
  • Wie können Herausforderungen (z.B. Schlaf, Medien, Schule) aktiv zur Beziehungsgestaltung genutzt werden?

Ziele

  • ƒƒSie erreichen Sicherheit in Mehrpersonensettings.
  • Sie lernen, wie Sie professionell mit unterschiedlichen Aufträgen umgehen.
  • Sie werden kompetent darin, Eltern bei Konflikten im Familienalltag zu begleiten.
  • Sie kennen sich mit Grunddynamiken bei Geschwistern aus.

Methoden

  • ƒƒVisualisierung zum Rollenverständnis
  • Emotionsregulation
  • Kliententypen
  • Ressourcenarbeiten mit Familien

Inhalte

  • ƒWelche Herausforderungen und Chancen ergeben sich in komplexen Systemen? (z.B. Patchwork-Familien, Einelternfamilien etc.)
  • Wie können dysfunktionale Beziehungsmuster erkannt und erweitert werden?
  • Wie beeinflussen alte Verletzungen und Kränkungen die Kommunikation und Interaktion?
  • Wie unterscheiden sich Wahlbeziehungen von Schicksalsbziehungen?
  • Wie können Ambivalenzen für Wachstum im System genutzt werden?

Ziele

  • Sie erkennen die spezifische Dynamik komplexer Systeme.
  • Sie sind in der Lage, kognitive und emotionale Kriterien zur Entscheidungsfindung zu entwickeln.
  • Sie lernen, Trennungsprozesse situationsgerecht zu entwickeln.
  • Sie unterstützten Einzelne und Paare dabei, die Bedürfnisse auf verschiedenen Beziehungsebenen zu differenzieren.
  • Sie begleiten Klient:innen dabei, Beziehungsloyalitäten angemessen zu leben.

Methoden

  • ƒAmbivalenzarbeiten
  • Umgang mit Außenbeziehungen
  • Arbeit bei Trennung und Verlust
  • Konfliktmoderation
  • Skulpturarbeit mit Patchworkfamilien
  • Beratungsstrategie bei komplexen Systemen

Inhalte

  • ƒWelche Bedeutung hat die Professionalisierung für die Beraterrolle?
  • Wie ist die eigene professionelle Anschlussfähigkeit für unterschiedliche Klientensysteme entwickelt?
  • Wie bedingen sich Haltung, Methoden und strukturelle Rahmenbedingungen in unserer Arbeit?
  • Wie unterscheiden sich dyadische und triadische Systemdynamiken?
  • Wie sind Dynamiken in Organisationen für die Beraterrolle relevant?
  • Wie kann das Bewusstsein individueller Möglichkeiten und Grenzen die Professionalisierung unterstützen?

Ziele

  • ƒSie entwickeln Ihr eigenes Beraterprofil.
  • Sie professionalisieren Ihre Kontaktfähigkeit.
  • Sie werden sich der Bedeutung Ihrer Rolle bewusst.
  • Sie entwickeln einen Überblick über die Kontextbedingungen Ihrer Arbeit.
  • Sie qualifizieren sich für die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
  • Sie entwickeln eine eigene Berateridentität

Methoden

  • Rollenmodell
  • Kliententypen
  • Professionelle Haltung bei Spannungen
  • Kompetenzmap
  • Wertearbeit
  • Mein individueller Standpunkt als Berater:in

Inhalte

  • ƒWie beeinflussen Gedanken, Gefühle und Empfindungen unser Verhalten?
  • Welche inneren und äußeren Muster entwickeln sich in hierarchischen und gleichrangigen Beziehungen?
  • Wie können lebensgeschichtliche Erfahrungen nutzbar gemacht werden?
  • Welche Konstellationen innerer Systemanteile gibt es?

Ziele

  • Sie lernen neuropsychologische Grundlagen kennen.
  • Sie sensibilisieren Klient:inen für die Unterscheidung von kindlichen und erwachsenen Verhaltensmustern.
  • Sie lernen, mit regressiven, abgespaltenen und abgelehnten Persönlichkeitsanteilen zu arbeiten.
  • Sie befähigen Klient:innen, neue kontextangemessene Verhaltensweisen zu entwickeln.
  • Sie lernen, die innere Vielstimmigkeit für neue Entscheidungen zu nutzen.
  • Sie lernen den Körper als Ort der Selbstregulation zu erkennen und zu nutzen.

Methoden

  • ƒSkulptur mit Primärgefühlen
  • Symbolarbeit
  • Ablösung von den Eltern mit Re-Delegation
  • Innere Konferenzen

Inhalte

  • ƒWie entstehen und wirken funktionale und dysfunktionale Verhaltensmuster?
  • Wie unterscheiden sich rigide und grenzenlose Systeme und wie arbeite ich so, dass Veränderung nicht als bedrohlich erlebt wird?
  • Wie können Grundgefühle und Grundbedürfnisse in Beziehungen angemessen gelebt werden?
  • Wie kann die Sprache des Symptoms für konstruktive Lösungsversuche genutzt werden?
  • Welche spezifischen Interventionsmöglichkeiten werden für neue Beziehungsgestaltungen gebraucht?
  • Wie können Kriseninterventionen verantwortungsvoll gestaltet werden?

Ziele

  • ƒSie erkennen strukturelle Merkmale von psychosomatischen und psychotischen Mustern in Familien.
  • Sie sind in der Lage, einen tragfähigen Kontakt zu belasteten Familiensystemen aufzubauen.
  • Sie interpretieren Symptome als Hinweise auf notwendige Veränderungsprozesse.
  • Sie lernen, Symptome (z.B. Stress, Angst, Sucht) für Veränderungen nutzbar zu machen.
  • Sie kennen Kooperationsmodelle für die Zusammenarbeit mit Ärzten und Kliniken.

Methoden

  • ƒKontakt und Auftragsklärung
  • Beziehungslandschaften
  • Symptominterview
  • Krisenintervention
  • Methaphern & Geschichten
  • Mehrpersonen-Setting

Inhalte

  • ƒWie reagirt unser neurobiologisches Systema auf existenzielle Bedrohung?
  • Welche unterschiedlichen Traumafolgestörungen können sich entwickeln?
  • Welche Auswirkungen zeigen sich in Partnerschaft, Elternschaft und Beruf?
  • Welche Möglichkeiten und Grenzen hat die systemische Therapie in der Arbeit mit traumatisierten Menschen?

Ziele

  • Sie erkennen die Symptome von Traumafolgestörungen.
  • Sie helfen Klient:innen, ihr Verhalten besser zu verstehen.
  • Sie erhalten einen Überblick über traumatherapeutische Behandlungskonzepte.
  • Sie lernen stabilisierende und ressourcen-aktiverende Interventionen kennen.
  • Sie kennen die Möglichkeiten und Grenzen der systemischen Therapie in der Arbeit mit traumatisierten Menschen.

Methoden

  • ƒPsychoedukation
  • Distanzierungstechniken
  • Imaginationen
  • Interventionen zur Stabilisierung
  • Ressourcenaktivierung

Inhalte

  • ƒWie entwickelt eine Familie ihre Einzigartigkeit?
  • Wie verfestigen sich Glaubenssätze und werden für alle Familienmitglieder verbindlich?
  • Welche wirkkräftigen Modelle von Weiblichkeit und Männlichkeit gibt es in Familien über Generationen hinweg?
  • Wie werden traumatische Erfahrungen in familiäre Skripte integriert?
  • Wie können Ressourcen aus der eigenen Familiengeschichte entdeckt und für Versöhnung genutzt werden?
  • Wie wirken transgenerationale Muster und wie können sie durchbrochen werden?
  • Wie können Erkenntnisse der Epigenetik genutzt werden?

Ziele

  • ƒSie üben sich darin, historische und kulturelle Besonderheiten von Familien in der Arbeit mit Klient:innen zu berücksichtigen.
  • Sie erkennen, wie Haltungen und Ein-stellungen in Familien entstehen und von Generation zu Generation weitergegeben werden.
  • Sie lernen, mit kraftvollen Modellen von Weiblichkeit und Männlichkeit in den Genogrammen zu arbeiten.
  • Sie erkennen die bindende Wirkung traumatisierender Ereignisse in der Familienbiografie.
  • Sie erfahren, wie in der systemischen Therapie versöhnend mit der Familiengeschichte gearbeitet wird.

Methoden

  • ƒArbeit mit dem Glaubenssatz
  • Systemverstörung
  • Prozessfragen
  • Genogramm-Arbeit
  • Historische Skulpturarbeit
  • Versöhnende Rituale

Inhalte

  • ƒƒWelche grundsätzliche Bedingungen sind für eine Online-Beratung notwendig?
  • Welche Haltung ist für eine Online-Beratung angemessen?
  • Wie können bisher gelernte Methoden online eingesetzt werden?
  • Wie gelingt die Online-Beratung in Mehrpersonensettings?

Ziele

  • ƒƒSie erkennen die Möglichkeiten und Grenzen der Online-Beratung.
  • Sie kennen die notwendigen technischen Voraussetzungen für eine Online-Beratung.
  • Sie lernen eine spezifische Form von verbaler und nonverbaler Kommunikation kennen.
  • Sie bilden Ihre Beraterhaltung weiter aus.
  • Sie können Systemische Methoden in einer Online-Beratung sicher anwenden und einen Beratungsprozess gelungen begleiten.

Methoden

  • ƒAuftragsklärung
  • Rapport
  • Online-Systembrett
  • Genogrammarbeit

Supervisionsblöcke

  • Schulung der systemischen Wahrnehmung
  • Festigung der beraterischen Haltung
  • Umsetzung der Seminarinhalte in die beratende Praxis
  • Vorbereitung und Nachbereitung von vorgestellten Fällen
  • Live-Arbeiten mit Klient:innen unter Supervision

Supervisionstage

  • Fallbezogene methodische Arbeiten unter Anleitung
  • Supervision

Methodiktage

  • Intensives Üben der erlernten Methoden in der Gruppe
  • Einsatz der in den Seminaren gelernten systemischen Techniken und Interventionen in unterschiedlichen Kontexten 

Kollegiale Intervisionsgruppen der Teilnehmenden

  • Regelmäßige Treffen der Teilnehmer:innen während der Zeit zwischen den einzelnen Veranstaltungen
  • In selbstorganisierten Kleingruppen üben, vertiefen und erweitern der methodischen und theoretischen Fortbildungsinhalte