In der dreijährigen Weiterbildung Systemische Beratung und Familientherapie wird auf dem Fundament der Systemischen Beratung das für die systemisch therapeutische Arbeit nötige Methodenrepertoire ergänzt, um Menschen bei tiefliegenden Themen wie intrapsychische Dynamiken, Symptomatiken, Trauma und Mehrgenerationskonflikte angemessen begleiten zu können.
Während der neun Seminare werden praxisrelevante Theorien und Methoden im Rahmen von Demonstrationen im Plenum und eigenständigen professionellen Settings veranschaulicht, geübt und vertieft. Besonderen Wert legen wir auf die Selbstreflektion und die Herausarbeitung der individuellen professionellen Rolle unserer Teilnehmer:innen.
Menschliche Beziehungen verlaufen in Entwicklungsphasen, die durch gegenseitige Abhängigkeiten geprägt sind. Ihr Blick öffnet sich für diese Dynamiken und deren Wirkung in unterschiedlichen Klientensystemen. Zudem erhalten Sie einen Eindruck über systemische Grundhaltungen sowie Methoden und reflektieren erste Erfahrungen in der Berater:innenrolle.
In diesem Seminar sensibilisieren Sie Ihre Wahrnehmung für verbale und nonverbale Kommunikation und bekommen eine Idee davon, wie Ressourcen im Beratungsprozess entdeckt und genutzt werden. In einer wachsenden systemischen Grundhaltung begleiten Sie Klient:innen vom Problem- zum Lösungsverhalten.
Sie erfahren aktiv, was es braucht, damit Frauen und Männer ihre Geschlechterrollen kraftvoll leben und wie sie darin unterstützt werden können, Nähe und Distanz in der Partnerschaft in eine persönliche Balance zu bringen. Projektionen aus den Herkunftsfamilien werden aufgelöst und Paare können ihrer Beziehung durch die Wiederentdeckung der Ressourcen neuen Sinn geben.
Stief- und/oder Patchworkfamilien bergen Herausforderungen und Chancen. Sie lernen die spezifischen Dynamiken zu erkennen und Klient:innen in komplexen Prozessen angemessen zu begleiten.
Sie entwickeln Ihr persönliches Berater:innenprofil und professionalisieren Ihre Kontaktfähigkeit zu Klient:innen und Gruppen. Haltung, Methoden und struktureller Rahmen der beraterischen Arbeit fügen sich am Ende der Weiterbildung zusammen.
Gedanken, Gefühle und Empfindungen beeinflussen unser Verhalten. Sie erkennen, welche inneren und äußeren Muster sich bei gleichrangigen und hierarchischen Beziehungen entwickeln können und schärfen Ihren Blick für Konstellationen innerer Systemanteile. Lebensgeschichtliche Erfahrungen werden für neues Verhalten nutzbar gemacht.
Sie erfahren, wie funktionale / dysfunktionale Verhaltensmuster in Beziehungen entstehen und auf die einzelnen Familienmitglieder wirken. Sie lernen, wie Sie mit rigiden bzw. grenzenlosen Systemen therapeutisch arbeiten und angemessene Interventionsmöglichkeiten für neue Beziehungsgestaltung einzetzen können. Sie erkennen die Sinnhaftigkeit des Symptoms innerhalb eines Kontextes und gestalten professionelle Kriseninterventionen.
Wie reagiert unser neurobiologisches System bei existenzieller Bedrohung? Welche unterschiedlichen Traumafolgestörungen können sich entwickeln und welche Auswirkungen zeigen sich in Partnerschaft, Elternschaft und Beruf? Sie bekommen einen Überblick über traumatherapeutische Behandlungskonzepte und erlernen stabilisierende und ressourcenaktivierende Interventionen.
Historische und kulturelle Besonderheiten der Familien werden in der Arbeit mit Klienten berücksichtigt. Sie erkennen, wie Haltungen und Einstellungen in Familien entstehen und über Generationen hinweg weitergegeben werden. Sie werden dafür sensibilisiert, wie sich generationsübergreifende Delegationen und Prophezeiungen in Familien auswirken können und sehen die bindende Wirkung von traumatisierenden Ereignissen in der Familienbiographie neu. Abschließend erfahren Sie, wie Ressourcen aus der eigenen Familiengeschichte entdeckt und für Versöhnung genutzt werden können.
In diesem Rahmen schulen Sie Ihre systemische Wahrnehmung festigen Ihre beraterische Haltung. Sie arbeiten unter Supervision mit eigenen Klient:innen und gehen erste Schritte in Ihrer Rolle als Berater:in.
Angebot zum intensiven Üben der erlernten Methoden in der Gruppe. Sie entwickeln Ideen, wie die in den Seminaren gelernten systemischen Techniken und Interventionen in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden können.
Wir legen besonderen Wert auf regelmäßige Treffen der Teilnehmer:innen während der Zeit zwischen den einzelnen Veranstaltungen. In den selbstorganisierten Kleingruppen üben, vertiefen und erweitern Sie methodische und theoretische Fortbildungsinhalte.