Teilearbeit mit Tierfiguren bei bindungstraumatisierten Kindern
„Wie der wütende Drache den bedürftigen kleinen Hund zu schützen versucht“
Das Spiel eines traumatisierten Kindes unterscheidet sich wesentlich vom Spiel anderer Kinder. In endlosen Sequenzen wiederholt das Kind im Spiel seine Tragödie, die traumatische Klammer mit totaler Ohnmacht und Hilflosigkeit, in immer wiederkehrenden Kämpfen mit Vernichtung des Gegners. Es spielt erschreckende gewalttätige und sexuelle Inhalte aus und verharrt in den aggressiven Mustern der Täter-Opfer-Umkehr, ohne dass die heilende Kraft des Spiels sichtbar wird und zu einer Lösung führt. Im Gegenteil, das Kind wird immer erregter.
Ziel der Fortbildung ist ein vertieftes Verständnis und Sicherheit für die praktische Arbeit mit Kindern, die von bindungstraumatischen Erfahrungen betroffen sind. Kindgerecht und handlungsorientiert werden kreative Wege aus der Ohnmacht hin zu beziehungsorientierter Selbstwirksamkeit, heilsamer Bindungserfahrung und Selbstwertstärkung vermittelt.
Die verschiedenen Interventionsschritte in der traumabezogenen Spieltherapie werden vorgestellt und geübt:
1. Die Arbeit mit nicht enden wollenden aggressiven Spielen und die Anerkennung der totalen Ohnmacht und Hilflosigkeit des Opferanteils und die Bezeugung seiner Unschuld.
2. Der Aufbau eines guten Introjektes in Abgrenzung zum Täterintrojekt mit dem Wiedererleben von Selbstwirksamkeit.
3. Der Aufbau von Selbstfürsorge und Trost und Mitgefühl für den Opferanteil.
4. Die Transformation des Täterintrojekts und die Versöhnung der Anteile anstelle des inneren Krieges.
- angehende und ausgebildete Systemische Berater:innen und Familientherapeut:innen sowie Kinder- und Jugendlichentherapeut:innen
- Fachkräfte aus dem psychosozialen Berufsfeld