Teilearbeit mit Tierfiguren bei kindlichen Ängsten

Inhalt

Mit einer Prävalenzrate von ca. 10 % sind Angststörungen im Kindes- und Jugendalter die häufigsten psychischen Störungen. Seit Beginn der Covid-Pandemie haben Ängste und Sorgen bei Kindern deutlich zugenommen.

Thema des ersten Teils des Seminars ist, wie der innersystemische Konflikt zwischen der lösungsfördernden Annäherungsstrategie und der problemstabilisierenden Vermeidungsstrategie bei Ängsten, wie Trennungsangst, Schulangst oder sozialen Ängsten, über die Teilearbeit mit Tierfiguren mit dem Kind externalisiert werden kann. Und mit welchen Interventionen nach der Aufstellung im Symbolspiel mit Tierfiguren oder dem Rollenspiel die lösungsfördernde Annäherungsstrategie gestärkt werden kann, um Unsicherheit und Risiken auszuhalten und mit Angst leben zu lernen.

Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit dem äußeren System, da der Erziehungsstil das Risiko für die Entwicklung einer Angststörung erhöht, wenn Eltern in hohem Maße überbehütend, überfürsorglich und übermäßig kontrollierend oder überkritische und zurückweisend mit wenig emotionaler Nähe und Feinfühligkeit gegenüber dem Kind sind.

So wird gezeigt, wie über die Teilearbeit mit Tierfiguren Eltern diese Zusammenhänge, wie z.B. soziales Referenzieren und familiäres Entgegenkommen, verstehen. Und wie über die Familienspieltherapie die Selbstwirksamkeit des Kindes gestärkt oder eine feinfühligere Bindung aufgebaut und so ein in der Familie nicht gelebtes Grundbedürfnis gemeinsam entwickelt werden kann.

Im dritten Teil wird demonstriert, wie mit der Teilearbeit psychoedukativ Kinder und Eltern verstehen lernen, wie Angst funktioniert und wie sich eine Angstkaskade entwickelt, um die Handlungskompetenz im Umgang mit Angst zu stärken.

• Aichinger, A. (2006): Die Sehnsucht des kleinen Bären, (Informationen für Erziehungsberatungsstellen, (1/2006, S.16-25)
• Aichinger, A. (2012): Einzel- und Familientherapie mit Kindern, Kinderpsychodrama Bd.3., Springer Verlag GmbH
• Aichinger, A. (2020): Aufstellungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen, in: C.Stadler, B. Kress (Hrsg.), Praxishandbuch Aufstellungsarbeit (S.211-232). Wiesbaden, Springer Verlag

ZIELGRUPPE

Dieser zweitägige Workshop richtet sich an angehende und ausgebildete Systemische Kinder- und Jugendlichentherapeut:innen, Systemische Berater:innen und/oder Familientherapeut:innen sowie Systemische Coaches.

Fachkräfte aus dem psychosozialen Berufsfeld sind ebenso herzlich willkommen wie Lehrer:innen, Eltern und Interessierte

Alfons Aichinger

• Dipl. Psychologe
• Psychologischer Psychotherapeut
• Weiterbildungsleiter am Moreno Institut Stuttgart und Szeneninstitut Köln
• Über 36 Jahre tätig als Leiter der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche,Caritas Ulm   

www.psychodrama-kinder.de